Walter Jonat - virgin-jazz-face

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Redakteure & Bespr.
„das sabeth perez quartett“ jazz cafe witten
 
sabeth perez, vocals
felix hauptmann, piano
alexander dawo, bass
ludwig wandinger, drums
 
schon juli, ich bin spät dran, habe es bislang nicht geschafft, einen bericht zu verfassen, aber manchmal spielt mein selbst nicht mit und dann ziehe ich mich zurück; nun sitze ich auf einen kaffee im cafe in witten, rechner hochgefahren, das programm gestartet und eine leere seite starrt mich an, wartet auf meine eingebungen – meine eingaben; aus der erinnerung, dienstag abend, bühne, piano , bass und drums, drei männer und eine frau mit stimme, zu gast bei johannes maas, im jazz cafe, ihre eigenen kompositionen, bis auf „steppenwolf“, wie entlocke ich meinen fotos und meinen aufzeichnungen die beschreibung der musik der sabeth perez, aus den zwei dimensionen eine dritte, die der musikalischen tiefe und deutung entstehen zu lassen?
 
eine weiche, helle, fast zärtliche stimme bestimmt den abend, den auftritt der vier, bel canto, lass dich nicht von einer äußerlichkeit verleiten, sie, sabeth perez, lässt ihre leidenschaft im innern, in ihrem klangkörper, entstehen, die seele ihrer musik, die passion ihrer geschichten wächst in ihr und überträgt sich durch die sensible einbindung ihres körpers, sie spürt nach, empfindet auch mit den händen auf ihrem körper und gibt dem hörer auch das sehen von musik, alltägliche geschichten unspektakulär vorgetragen und deshalb identisch, ihre empfindungen und erfahrungen eines lebens, übersetzt in musik; ich meine, sie betet ihre gedanken, verbindet mit ihren händen intuitiv die gefühle ihrer selbst, ihrer musik mit den anwesenden, was entstehen mag, niemals vorhersagbar, aus dem moment erwachsen und akkustisch exportiert, nein, das äußere, die körperliche hülle entscheidet nicht, was daraus erwächst oder erklingt, nein, sie hilft dabei, etwas zu schaffen, eine liebe zu dem, was du machst. Überzeugend.
 
 
fotos & text: walter jonat

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Nik Bärtsch’s
Mobile Continuum in der "Christuskirche in Bochum"
 
Stille aus Musik oder das Elfte Gebot der Musik
 
Nik Bärtsch, Piano, Komposition
Sha, Bass, Kontrabass, Klarinette,
Kaspar Rast, Schlagzeug, Perkussion
Nicolas Stocker, Schlagzeug, Perkussion
 
Regen in Bochum, jeder Turmstein hat einen Paten, alten Bekannten getroffen,…bla, bla, bla…, small talk…rot-blaue Lichtanordnung, rhythmisch…jazzig…funky…such dir was aus, rhythmisches Spiel auf dem Piano.Es ist soweit. Das Set beginnt. Mobile Kontinuum spielen durch.

Monotonie, ein Kind hat für sich die Tasten entdeckt, mit dem einen Finger erzeugt es stets den einen Ton. Wieder und wieder. Behutsam bauen die Mitmusiker um Nik herum einen zarten Klangkäfig, der dann erweitert, durchbrochen wird durch eine wechselnde Dynamik. Begleitet durch eine durchdacht sparsame Lichtführung.
 
Und doch…trotz der inneren Konzentration, treibt dieser Rhythmus die Beine zum Tanzen. Steigert sich aus dem Abgrund innerer Stille hinaus in das rot-blau gestrahlte pulsierende Leben. Gefühle, Gedanken kommen und entschwinden wiederum. Der stete Kreislauf von Spannung und Entlastung. Ich atme ein und ich atme aus. Ein tiefes, beruhigendes, weil vertrauter Gefühl. Das Sein. Hier und Jetzt. Eine willkommende Zufriedenheit breitet sich in meinem Körper aus. Diese Musik heute Abend erfordert kein Licht. Diese Musik, diese wunderschöne Monotonie braucht kein Sehen; nein, ein konzentriertes Hören wird verlangt. Und nicht nur die Akustik, sondern das Hineinhören in das eigene Sein. Nik Bärtsch und seine Mitmusiker oder besser, diese vier Schamanen, schaffen etwas, das in unserer Welt zunehmend ausstirbt: innere Gelassenheit und eine Zeit für den Moment. Ich habe nichts auszusetzen. Das Fotolicht habe ich niemals vermisst.

Das Elfte Gebot: Du sollst Musik hören, nicht sehen.
 
Text und Fotos: Walter Jonat, Witten

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Das „Johnanes-Maas-Trio“ im Treff in Witten
 
 
Johannes Maas - Gitarre & Komposition
 
Veit Steinmann - Cello
 
Philip Klahn - Drums
 
 
Das Johannes Maas Trio hat eingeladen zu einem Konzert im jazz_cafe - dem musikalischen Wohnzimmer von Johannes Maas mit seiner Veranstaltungsreihe. Johannes spielt, wie stets, die Gitarre, Veit Steinmann bedient sein Cello und Philip Klahn wird sich den drums widmen. Man kennt sich von verschiedenen Konzertbesuchen und so erfahre ich, während ich noch einen Cappucino bestelle, dass die drei zirka anderthalb Jahre zusammen Musik machen und das heute Abend Eigenkompositionen von Johannes und Veit den Rahmen abstecken werden….
 
 
…später…dann…
 
 
….deutliche Entwicklung durch die Jahre,…lange her…, von den Auftritten mit Cristoph Söhngen im Cafe Möpschen … nun dieser Abend in fast privater Atmosphäre … eigene Empfindungen musikalisch zu vertonen. Mit Hilfe der notwendigen Sponsoren…geht noch so manches – hoffentlich –
 
 
Nenne ich es Jazz mit Gernehörenpotential,  vielleicht auch mal ein Download oder als CD. Hoffe, dass diese Drei weiterhin Musik schaffen können, weil, so sage ich es hier mal, diese hörenswerte Musik weiter entfaltet werden sollte. Jazz nicht mal nur anstrengend, sondern vielseitig spielbar und durchaus tanzbar. Stücke wie a day off, außer Atem oder once in a while. Alle aus dem ersten Set. Nicht allein auf Johannes Maas, dem Komponisten abgestimmt; ebenso am Cello: Veit Steinmann aktiv spielend. Sie verstehen sich als Ensemble, als ein musikalischer Körper. Wechselnde Tempi, der Rhythmus geht in die Beine, lässt die Füße wippen. Lautstärke und Spannung entwickeln sich fast vorsichtig, dennoch gekonnt. Johannes gibt durch sein Spiel den Mitstreitern den Raum sich gleichwertig zu entfalten, was Veit gerne annimmt. Wieder einmal gewinne ich die Überzeugung, dass, wenn Musiker ihre eigenen Stücke performen, besser spielen. Johannes Maas nimmt sich an seiner Gitarre zurück, um sich fingerfertig und ebenso konzentriert der Interpretation zu widmen. Veit gibt das Tier am Cello, Philip bleibt etwas blass an den drums. Spaß strahlen alle Drei dabei aus. Reife Vorstellung, wie im Stück a day off, wobei sich aus einem lazy Morgen dann endlich ein heftiger Tagesrhytmus entwickelt, der von der Gitarre gestaltet wird. Das Trio spart nicht mit kreativen Experimenten, erweitert so ihren Darstellungshorizont, eine vielseitige Musikalität. Punk – fällt mir an einer Stelle dazu ein. Sanfte, leise Passagen abgelöst durch antreibende Lautstärke. Sensible Musik, mal meditativ, dann wieder krachend.
 
 
Die Entwicklung durch die Jahre fassbar. Spannende Zukunft gut möglich. Vorstellbar, dass ich mir mal davon eine CD kaufe, um zu Hause diese Musik genießen zu wollen. Musik kaufe ich, wie die meisten, nur dann, wenn sie mir tatsächlich anspricht!
 
 
http://www.music-from-maas.de/projekte/johannes-maas-trio/
 
 
Text & Fotos: Walter Jonat

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Konzertbesprechungen von: Walter Jonat

Jazz im Treff in Witten mit Marie MOKATI

Marie Daniels: Gesang, Komposition

TIm Bücher: Gitarre
MOritz Götzen: Kontrabass
KArl F. Degenhardt: Schlagzeug
 
Wer unter Umständen zwischen der Eröffnung mit „Old man“ und der kurzen Zugabe „Ein Gute-Nacht-Blues“ fehlte, durfte nur eine oder zwei Facetten von Marie MOKATI hören. Zwischen einem wunderbar weichen, fast zärtlichen Beginn und der leisen, mehrstimmig und mit ohne Strom gegebenen Zugabe für einen guten Heimweg, offenbaren Marie MOKATI diese eine oder andere Seite. Die Stimme von Marie; Tim Bücher an der Gitarre mit metallisch harten Phrasen; am Kontrabass Moritz Götzen; das Schlagzeug besetzt von Karl F. Degenhardt. Vier Musikindividuen, die einander nichts schenken, gleichwertig präsentieren.
 
Sie spielen einander zu, haben erkennbar Spaß. Marie Daniels lässt ihrer Stimme und ihren Mitspielern den erforderlichen Raum. Die Darbringung ihrer selbst komponierten Stücke erfolgt mit einer erstaunlichen Reife und Überzeugung. Die Stimme, der Stil, die Farbe kommen mir bereits bekannt vor. Marie Daniels und gewiss auch Tim Bücher an der Gitarre setzen Akzente, nutzten Pausen, um Struktur zu bilden und gleich darauf wieder zu brechen. Sphärische Tauchgänge und sanfte Harmoniepassagen wechseln einander ab. Dynamiksprünge und der musikalische Nachbrenner reißen den Zuhörer aus angenehmer Träumerei, führen und verführen ihn in orgiastische Klangstrukturen.

Diese Musik lässt mich nicht in Ruhe.
Diese Musik fordert die unbedingte Konzentration auf Seiten der Zuhörer. Du darfst nicht abschweifen! Bleib dabei! 
Marie MOKATI können gerne wiederkommen und dabei ihre erste CD mitbringen, welche am Sonntag eingespielt werden soll.
 
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